![]() |
|
Normalerweise bin ich nicht sonderlich anfällig für die ausgekochten Tricks der Werbung. Ausser natürlich es handelt sich um Gitarren oder Fahrräder. Hier könnte man mir eventuell eine latente Gefährdung nachweisen. Aber sonst gilt: normalerweise bin ich nicht anfällig für Werbung! Was an diesem Dienstag geschieht, mag als Ausnahme gelten, die die Regel bestätigt. Ich treibe nämlich die Speedmachine nach der Arbeit noch um den Greifensee und bin frustiert über meine allgemeine Schwächelei! In der Zwischenzeit, seit unserer Veloreise Ende Mai/Anfang Juni, hab ich nicht viel getan, um die im Frühjahr angeradelte Kondition aufrecht zu erhalten oder zu verbessern. Es war (und ist immer noch) Schwimmbadzeit, eine Periode zelebrierter Untätigkeit, man könnte fast sagen: Faulheit, und es sieht fast so aus, als ob ich mit meiner momentanen körperlichen Verfassung auf dem Stand des letzten Januars zurückgefallen wäre. Dabei habe ich für die im August geplante Radreise Etappen von siebzig bis achtzig Kilometer Länge angedacht. Und jetzt schwächle ich schon auf den läppischen vierzig Kilometern um den Greifensee. Kann doch nicht sein! Vielleicht liegt's ja auch an der Schwüle oder daran, dass der Tag im Büro auch nicht spurlos an mir vorüber gegangen ist. Zudem finde ich keinen rechten Rhythmus mit der Speedmachine, ich bin in diesem Jahr hauptsächlich mit den beiden anderen Rädern gefahren. Am Dienstag bin ich also entweder zu schnell und gleich ausser Atem, oder ich komme mir vor wie eine Schnecke Jedenfalls stelle ich dann recht frustriert das Rad in den Keller und finde im Briefkasten eine Werbepostkarte des Velotels Hirschen in Ramsen bei Stein am Rhein vor, wo ich mich letztes Frühjahr mal für ein Wochenende einquartiert habe. Und wie es eben so geht es rattert im Getriebe und plötzlich fällt der Groschen: warum nicht ein Velo-Wochenende einschieben? Und mal schauen, was zur Zeit wirklich "geht"? Margrit ist über's Wochenende mit ihrer Wandergruppe in den Bergen, ich bin sowieso Strohwitwer, das passt doch prima! Also wird noch am selben Abend der Trip organisiert.
Ein Anruf in Ramsen ergibt, dass ich von Freitag auf Samstag dort unterkommen
kann, der nächste Tag ist leider ausgebucht. In Ordnung, dann suche
ich mir für Samstag noch eine Bleibe am südlichen Bodensee-Ufer
und kann damit eine Rundtour fahren. Nach etlichen Telefonaten - man
merkt, es ist a) Wochenende und b) Hauptsaison - finde ich endlich noch
was im Parkhotel Waldau in Rohrschach, wo ich ebenfalls letzten
Sommer schon mal war. So, jetzt ist alles geritzt, es wird eine
(für mich schon fast) klassische Rundfahrt an Glatt, Rhein, am
südlichen Bodenseeufer und zurück auf der Mittellandroute
(Schweizer Fernradweg Nr. 5) werden und ich stelle mich und meine momentane
Kondition mal ein bisserl auf die Probe, ohne jetzt gross über
die Stränge schlagen zu wollen. |