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Freitag, 14.7.06 Von Zürich bis Ramsen (75 km) Heute morgen geht es früh los. Um sechs Uhr bin ich
wach und mach mir mal einen Pott Kaffee und trinke das schwarze Gold
genüsslich auf dem Balkon, geniesse die Morgenruhe und die frühe
Betreibsamkeit der vielen Mauersegler und der beiden Elstern, bis Körper
und Geist so halbwegs zusammen gefunden haben. Dann komme auch ich in
Schwung und um halb acht bin ich schon auf der anderen Seite des Oerlikoner
Bahnhofes und biege in den Radweg entlang der Glatt ein, alles wie gehabt.
Man muss wissen, dass dieser Weg eine gute Möglichkeit darstellt,
um nach Norden aus der Stadt zu finden. Man ist kaum mit dem Strassenverkehr
konfrontiert, die Wege sind gut befahrbar - am Anfang Naturweg, nach
ein paar Kilometern dann asphaltiert. Und es ist sogar leidlich idyllisch.
Da ich im letzten Drittel dieses Abschnittes ohne grosse Anstrengung permanent um die dreissig Stundenkilometer fahren kann, bin ich flugs am Rhein. Dort werde ich natürlich durch die leicht hügelige Streckenführung erstmal wieder runtergebremst - das fühlt sich so an, als ob man lange auf der Autobahn fährt und dann plötzlich wieder auf Landstrassen-Tempo herunter muss, also recht langsam. In Eglisau den Fluss überquert. Drüben wartet diese harsche Steigung auf das Plateau des Rafzer Feldes auf mich. Insgesamt mag die wohl nur zweihundert Meter lang sein, aber es kostet mich ziemlich viel Kraft, zumal es jetzt schon wieder recht schwül wird. So bin ich oben auf der Ebene erstmal am Verschnaufen. Und hier sieht's staubig aus. Das liegt am Steinbruch und an den vielen Lastwagen die dort verkehren. Weiter...Wil Rafz Lottstetten. In Jestetten biege ich in der Ortsmitte nach links ab
und nehme den kleinen Weg über die grüne Grenze nach Neuhausen.
Man kann hier prima den Rheinfall links (bzw. rechts) liegen lassen
und kommt relativ steigungsfrei bis nach Schaffhausen, zumindestens
in dieser Fahrtrichtung. Allerdings verpasst man dann das Spektakel
des Wasserfalles - was ich aber heute gerne in Kauf nehme. Durch Schaffhausen
selber geht's immer gut ausgeschildert am Rhein entlang. Das Strassencafé
am Hafen, das ich sonst immer gerne besucht habe, hat wohl leider dicht
gemacht - schade, mir wäre eine kleine Pause hier ganz recht gewesen.
Dann halt weiter. Flussaufwärts gibt es immer wieder Bademöglichkeiten
und jetzt, mitten am Vormittag, sieht man viele Schwimmer in den Fluten.
Büssingen
Gailingen
Diessenhofen
um elf Uhr zeigt
der Tacho dreiundsechzig Kilometer an, um die Mittagszeit bin ich dann
schon in Ramsen und beziehe bald mein Zimmer. Nachmittags zieht ein
Gewitter auf. Das wiederum interessiert mich nur peripher, da ich nach
der Siesta noch die Tour de France in der Flimmerkiste verfolge. Regnen
tut's kaum - dabei könnte man das im Augenblick prima gebrauchen. |