Sonntag, 5. Juni 2011. Von Horn nach Retz (47 Km)  
 
 
 
 
 
   
     

Gleich in der Frühe machen wir heute mit einem Phänomen Bekanntschaft, dass uns die ganze Reise über begleiten wird: dem Wind. Frisch und heftig bläst er. Leider wird er die nächsten Tage über meist aus der falschen Richtung kommen, nämlich von vorne. Immerhin verspricht der Wetterfrosch bis auf Weiteres freundliches Wetter. Das Immerhin.

Heute können wir uns erstmal ein Weilchen einrollen, bevor wir – das ist hinter dem Ort Mödring – ein paar Kilometer bergauf steigen müssen, ehe wir bei Staningersdorf in ein welliges, leicht hügeliges Getreideland mit vereinzelten Wäldchen oder Baumgruppen eintauchen. Die wogenden Felder zeigen noch das frühsommerliche Hellgrün. Hügel auf, Hügel ab gleiten wir durch Ort wie Pernegg, und Hötzelsdorf, Theras und Ober- und Untermixnitz, immer auf kleinen Strässchen mit wenig oder kaum Autoverkehr. Hinter Hofern, nur mehr ein paar Kilometer von unserem heutigen Etappenziel entfernt, radeln wir durch einen „normalen“ Mischwald, als sich plötzlich die Vegetation ändert. Auf einmal verschwinden die Buchen und Fichten, auf einmal gibt es sandige Böden mit Kiefern, und als sich der Wald lichtet, sind die Getreideflächen erneut den Weinbergen gewichen. Ist das hier die Grenze zwischen dem Wald- und dem Weinviertel? Wir gleiten den Parapluieberg hinab und haben eine weite Sicht auf das vor uns liegende Land. Und beinahe hätte ich die prachtvolle Smaragdeidechse übersehen, die sich vor uns auf dem Asphalt aufwärmt. Einen blauen Kopf hat sie, und einen grünen Körper, und gross ist sie auch. Nur fotografieren lässt sie sich nicht - ehe ich meine Kamera bereit habe, ist sich schon im Dickicht verschwunden.

Weiter geht’s bergab, an einer Windmühle vorbei und bald sind wir in Retz angekommen, bugsieren die Räder über grobes Kopfsteinpflaster bis zum Hauptplatz, um ein erstes Mal die Szenerie auf uns wirken zu lassen. Das ist mal ein eindrucksvoller Platz! Meine Herren! Leicht abschüssig, mit den hier typischen Fassaden der ihn umgebenden Häuser und dem eigenartigen Rathaus. Und ein Fahrradmuseum gibt es hier auch (das wird natürlich heute noch zu besichtigen sein). Wir checken in unserem Hotel ein, gönnen uns eine Siesta und machen uns später noch auf zur weiteren Erkundung dieses Juwels hier.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
   
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