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Auch heute ist wieder ein Tag der Panoramablicke.
Der prägnante Vulkankegel mit der Ruine Staats, der, von der Ferne
aus gesehen, an den Mont St. Michel denken lässt, weil er so einsam
und allein aus dem relativ flachem Land empor ragt, prägt einen
Gutteil der heutigen Etappe. Das hat damit zu tun, dass ich uns
gut zehn Kilometer Umweg aufhalse, weil ich den falschen Schildern
folge. Immerhin beschert uns das hinter Wildendürnbach eine grandiose
Aussicht nach Nordosten, weit ins Tschechische hinein. Durch diesen
Umweg ziehen wir so eine Art unregelmässiges Kreissegment um die
Ruine Staats. Immer wieder erklimmen wir einen Höhenrücken und bekommen
dafür einen Rundblick als Geschenk. Die „härteste“ Anstrengung wartet
dann mit der schönsten Entschädigung auf: hinter Prinzendorf klettern
wir lange auf den Steinberg hinauf, unter den Windrädern eines Windparks
hindurch (wo, wenn nicht hier machen Windräder wirklich Sinn?) und
finden bei der Abfahrt hinunter nach Zistersdorf ein Hotel, selbstredend
mit Blick in eine weite Ebene vor.
Und Glück muss man eben auch haben, denn das Hotel hat heute eigentlich Ruhetag, das dazu gehörige Restaurant hat ebenfalls geschlossen, doch der Gastwirt ist da und gibt uns trotzdem ein Zimmer mit Balkon und richtet uns nicht nur eine schmackhafte kalte Platte zum Abendessen, sondern trennt sich auch noch von seiner letzten Flasche Wein, die just vom Weinberg unterhalb des Hotels stammt. Abends halten wir uns bis zum Dunkelwerden auf dem Balkon auf und beobachten ein Reh, das mit seinem kleinen Kitz ein paar Meter vor uns auf einer Wiese äst.
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