Der gestrige Hitzetag fand mit einer
Gewitterfront ein jähes Ende. Vom Vordach einer Brasserie geschützt lässt sich das Schauspiel von Blitz, Donner und Platzregen durchaus
ertragen, wenn nicht sogar geniessen. Vor allen Dingen sitzt man dabei
fast wie im Kino in den vorderen Rängen, denn jeder Passant, meistens
vom Regen auf dem falschen Fuss erwischt, wird automatisch zum
Protagonisten eines Slapstickfilms. Der grosse Star des Abends ist eine
vollschlanke Dame, ganz in pink gekleidet - vom Regenschirm und der
Haarschleife bis zum Kostüm und den Schuhen, die sich in keinster Weise
aus der Fassung bringen lässt. Den Oskar erhält allerdings jene elegante
Frau, die sich aus schwarzen Müllsäcken ein richtiges Kleid geschneidert
hat, ein Kleines Schwarzes, wie es Coco Chanel nicht besser hätte
entwerfen können. Jedenfalls ist die Stimmung
unter den Gästen in der Brasserie ausgelassen und heiter, da fühlt man
sich spontan wohl in der Stadt.
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Einer eigenartigen Stadt - im
positiven Sinne: Die nüchterne Nachkriegsarchitektur in der Innenstadt.
Ein Vorzeigeviertel unten am Fluss. Eine ausgiebige, von Kanälen
durchzogene Schrebergartenlandschaft vor den Toren der Stadt. Und
natürlich die Mutter aller Kathedralen. In der Fussgängerzone findet
eine Veranstaltung zum Thema Fahrrad statt, mit Infoständen,
Testparcours und ein
paar Freaks,
die sich ihre Velos im Chopperstil selber zusammen schweissen. Viel
Tourismus. Vor allen Dingen Reisegruppen in Bussen, die wohl die
Sehenswürdigkeiten besichtigen, die mit den beiden grossen Kriegen
zusammenhängen. Das wird hier in der Gegend natürlich recht
bewirtschaftet. Man mag den Leuten diese Einnahmequelle gerne gönnen,
mitgemacht haben die Vorgängergenerationen ja
genug. |
| Die Mutter aller Kathedralen... |
| ...wirkt vom Hotelzimmer aus gar
nicht mal so imposant (ist sie aber). |
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...La lune des pirates... |
| ...Bikes in der Fussgängerzone... |