Ich habe gesündigt.
Und wie. Mea culpa. Heute Nachmittag hab ich im vollständigen Besitz meiner
Geisteskräfte und absolut bewusst mein Zuckergelübte gebrochen und in
der Waldshuter Fussgängerzone eine Himbeereis bestellt und vertilgt,
noch dazu mit Sahne. Eine Menge Passanten könnte dies wohl
bezeugen, so man sie befragen würde. Ich bereue das keineswegs und würde
es wieder tun. Margrit hat es mir gleich getan. Verdient haben wir es
uns, denn fünfundfünfzig Kilometer Radfahren
verschlingen schon die ein oder andere Kalorie, die man hinterher
nachfuttern muss.
Ja, wir sind jetzt wirklich zu einer Radreise
aufgebrochen, der ersten seit zwei Jahren. Fühlt sich erstmal etwas
ungewohnt an, wieder die Ortliebs zu packen und sparsam mit Gepäckvolumen
und -Gewicht
umzugehen, doch wenn man das so oft gemacht hat wie wir, findet man sich
schnell wieder zurecht. |
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Unser
erster Reisetag bringt uns auf altbekannten Wegen zum Rhein. Wir rollen
dem Flüsschen Glatt entlang aus der Stadt, am Flughafen vorbei, mit der
allmählich wärmenden Sonne im Rücken. Langsam belauben sich Bäume und
Büsche, der Frühling ist voll im Gange. Bei Kaiserstuhl setzen wir über
den Rhein und rollen auf der deutschen Flussseite gen Westen, bis wir
Waldshut erreichen, unser erstes Etappenziel.
Ein rechter Trubel
herrscht am Nachmittag in der Waldshuter Fussgängerzone. Einkaufstouristen
aus der Schweiz, Ausflügler, neben uns auch noch ein
anderes Paar mit Packtaschen an den Rädern, die wollen heute wohl noch
weiter. Wir lassen es dagegen gut sein und erkunden nach der Siesta das
Städtchen, finden einen Platz mit Panoramasicht über das Rheintal und
freuen uns auf die morgige Etappe. |
| Erstmal am Flughafen vorbei. |